Defekte Links sind ein Problem vieler Websites, die schon seit Jahren am Netz sind. Suchmaschinen mögen “Broken Links” überhaupt nicht. So verlangt beispielsweise Google in seinen “Design and content guidelines” vom Webmaster: “Check for broken links and correct HTML!”. Manche Links sind durch fehlerhafte HTML-Syntax vielleicht schon bei der Erstellung defekt gewesen, die meisten werden es aber erst im Laufe der Zeit. Gründe dafür sind die dauerhafte Aufgabe einer Domain, der Umzug einer Installation auf eine neue Domain ohne ordentliche Umleitung (301 redirect), aber auch die Löschung verlinkter Beiträge und Unterseiten.
Das Plugin “Broken Link Checker”
Sehr nützlich zur kontinuierlichen Überprüfung einer WordPress-Installation auf defekte Links ist das Plugin Broken Link Checker von Janis Elst. Nach dem Installieren beginnt es “in aller Ruhe” (um den Server nicht zu überlasten), sämtliche Links auf der Website zu prüfen, und zwar in Beiträgen, Seiten, Kommentaren und in der auf älteren Installationen noch vorhandenen Linkliste (Blogroll). Dieser Prozess dauert einige Stunden bis mehrere Tage bei großen Websites mit zehntausenden Links. Der Vorgang wird auch später immer wieder im Hintergrund wiederholt. Dieses Ergebnis zeigte das Plugin im Dashboard einer noch nie auf defekte Links überprüften Website nach einigen Stunden an:
Allgemeine Einstellungen
Schauen wir uns mal kurz die Konfiguration des Plugins unter Einstellungen → Link Checker an. Die Wiederholfrequenz von 72 Stunden führt bei großen Websites dazu, dass die Warteschlange nie richtig leer ist. Diesen Wert habe ich in meinen Projekten auf 10 Tage (240 Stunden) erhöht, was die Ressourcen etwas schont. Die E-Mail-Benachrichtigungen sind eher überflüssig, da der Administrator ohnehin im Dashboard per Widget informiert wird. Sinnvoll ist aber die Einstellung, dass fehlerhafte Links dem Leser durchstrichen angezeigt werden, solange sie noch nicht behoben wurden.
Wo sollen defekte Links gesucht werden?
Hier ist es sinnvoll, “Beiträge”, “Seiten”, “Blogroll” und “Kommentare” anzukreuzen. Ob man nur Links bei schon veröffentlichten Beiträgen checkt oder auch bei Entwürfen, hängt vom eigenen Workflow ab. Letzteres kann bei Websites mit mehreren und weniger HTML-affinen Autoren aber eine gute Unterstützung zum “Sauberhalten” der Seite sein.
Welche Typen von Links sollen überprüft werden?
Hier sind auf Dauer die ersten vier Optionen interessant. Beim Erstdurchlauf ist auch der Check auf den “alten” Einbettungscode von Youtube durchzuführen. Bemerkenswert ist, dass das Plugin auch Videos auf Youtube findet, die aus den bekannten “GEMA-Gründen” in Deutschland nicht angezeigt werden.
Bei den beiden folgenden Menüs “Protokolle” und “Erweitert” nutze ich die Grundeinstellungen unverändert:
Umgang mit den gefundenen defekten Links
Alle “Broken Links” werden nun unter Werkzeuge → Fehlerhafte Links angezeigt, getrennt nach echten fehlerhaften und lediglich umgeleiteten Links. Um diese umgeleiteten können wir uns später kümmern, denn hier bekommen die Suchmaschinen vom Webserver der verlinkten Seite die “Redirect-Information”, wissen also, wohin der Inhalt jetzt gewandert ist. Für uns also kein Grund zu übertriebener Eile.
Schlimmer sind aber die echt zerschossenen Links. Diese müssen wir editieren oder sogar komplett entfernen, damit unsere eigene Website für diese “Irreführung der Suchmaschinen” nicht abgestraft wird.
Vorsicht vor “Massenänderungen”
Das Plugin zeigt für jeden fehlerhaften Link den Grund des Fehlers an. Die häufigsten Gründe sind nicht mehr vorhande Domains (“Server nicht gefunden”), vorübergehend gewartete Websites (“503 Service unavailable”), nicht vorhandene Unterseiten (“404 Page not found”), gesperrte Unterseiten (“403 Forbidden”).
Bei jedem Link hat man die Möglichkeit, die fehlerhafte URL zu bearbeiten, den Link zu löschen (aber den Linktext beizubehalten), den Link für korrekt (nicht fehlerhaft) zu erklären oder die Bearbeitung zu verschieben (ausblenden)
Aber Vorsicht! Nutzen Sie nicht die verlockenden Massenänderungen zum Löschen von Links! Dies kann ganze Beiträge und natürlich auch Kommentare sinnentstellen. Benutzen Sie zunächst einmal die recht unscheinbar mit “Suche” bezeichnete Filterfunktion rechts oben. Hier können Sie die fehlerhaften Links nach ihren Orten (Beitrag, Kommentar etc.) und Typen (HTML-Links, Bilder, Videos etc.) filtern und getrennt bearbeiten. Das ist zwar beim ersten Anlauf ein ziemlicher zeitlicher Aufwand, der aber schnell zur Routine wird.
Mein Fazit: Dieses Plugin gehört unbedingt zur Grundausstattung einer WordPress-Website, da es sowohl dem Lesevergnügen (keine “Links in die Irre”) als auch der Suchmaschinenfreundlichkeit dient.