Von Blogger (Blogspot) zu WordPress wechseln und ein Magazin-Layout nutzen

Ein selbst gehostetes WordPress-Blog ist für Business-Blogger einem Community-gehosteten Blog bei Blogger.com oder WordPress.com eindeutig vorzuziehen. Man gewinnt Freiheit im Layout und in der Funktionalität durch die zahlreich nutzbaren Layoutvorlagen (Themes) und Zusatzfunktionen (Plugins).

Bei einem Umzug von Blogger.com zu WordPress sind mindestens folgende Aufgaben zu erledigen:

  1. Migration aller Bloginhalte von Blogger zu WordPress
  2. Auswahl und oder Programmierung eines WordPress-Themes
  3. Umzug der .com-Domain von einem amerikanischen Registrar zu einem deutschen Hoster

Migration
Bei der Migration des Business-Blogs “The Strategy Web” (Herausgeber: Martin Meyer-Gossner) bin ich kürzlich wie folgt vorgegangen:

Zunächst wurden alle vorhandenen Inhalte in ein frisch aufgesetztes WordPress importiert. Blogartikel und Kommentare werden mit der Importfunktion von WordPress vollständig übertragen, die Label aus Blogger werden in WordPress zu Kategorien. Wenn das “alte” Blog während der Programmierung am neuen Blog weiter geschrieben wird, ist darauf zu achten, weder im alten noch im neuen Blog Blogartikel oder Label/Kategorien umzubenennen. Sonst entstehen beim Import der hinzugekommenen Artikel Duplikate, die man händisch entfernen muss. Duplikate bei Folgeimporten treten auch bei Artikeln auf, die Apostrophe a la “Mc Donald’s” im Titel haben.

Links auf Bilder sind nach dem Import immer noch Links auf das “alte” Blog. Da WordPress Bilder in drei Größen verwendet (Thumbnail, Middle, Full Size), ist ein Download aus dem “alten” Blog und neuerliches händisches Hochladen in das neue WordPress zwar aufwändig, aber sinnvoll. Man kann diesen Arbeitsgang auch nutzen, um fehlende Alternate-Tags und Bildunterschriften zu setzen.

Magazine Theme für WordPress
Nach ausführlicher Recherche fiel die Wahl auf ein Magazine-Theme aus der Revolution-Serie von Brian Gardner, das seit einigen Wochen GNU-lizensiert ist. Magazine-Themes haben den Vorteil, dass auf der Startseite viele Artikel angeteasert werden können. Zusätzlich gibt es beim gewählten Theme eine Galerie für “Featured Content”, die fünf Artikel besonders hervorhebt. Diese werden einer speziellen Kategorie zugeordnet und erhalten über ein benutzerdefiniertes Feld ein Bild zugewiesen, das in der Galerie angezeigt wird.

Für Benutzer, die die chronologische Anordnung der Blog-Posting erwarten und bevorzugen, gibt es einen eigenen Reiter “Blog” in der Hauptnavigation. Die Anpassung des Magazin-Themes an Designvorgaben ist dank einer übersichtlichen CSS-Datei ohne große Schwierigkeiten. Unkomfortabel für den Programmierer ist lediglich das Fehlen von Sprachdateien bei den Revolution-Themes.

Prototyping
Alle obigen Arbeiten erledige ich üblicherweise auf einem passwortgeschützen Webspace, auf den nur der Kunde und ich Zugang haben. Durch diese Arbeitsweise ist es nicht nötig, irgendwelche Screenshots hin- und herzuschicken. Der Kunde kann bereits am Prototypen “Hand anlegen”, und zum Beispiel statische Seiten (About, Impressum, Leistungen etc.) selbst schreiben, während das Blog noch entsteht. Das spart Arbeitszeit auf beiden Seiten. Der Kunde hat den Vorteil, dass er sich bereits jetzt mit dem Backend und seiner künftigen Arbeitsweise (Taggen und Auto-Taggen, Blogroll erstellen) vertraut machen kann.

Umzug der .com-Domain
Nun folgt das letzmalige Importieren der hinzugekommenen Postings und Kommentare, das Umhängen der Datenbank auf den neuen Webspace, die Entfernung des Zugriffsschutzes und der eigentliche Domain-Umzug. Der letzte Schritt kann bei einer .com-Domain zeitaufwändig sein. Wenn die Amerikaner unterm Weihnachtsbaum liegen und den Truthahn verdauen, kann auch schon mal eine reichliche Woche ins Land gehen :-)

Fazit: Der Umzug von Blogger/Blogspot auf ein eigenes WordPress (nicht WordPress.com) ist mit einigem manuellem Aufwand verbunden, aber gut machbar. Die gewonnene Freiheit beim Layout und bei den Plugins lohnt die Mühe allemal! Und: Man arbeitet fortan auf eigenem Grund und Boden (sprich: Domain) und nicht mehr als “Pächter in der Kleingartenkolonie”.

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