schülerVZ: Neuer Datenschutz-Skandal bei Holtzbrinck

schuelerVZ Datenleck

Nach den zahlreichen Datenlecks bei studiVZ ist nun auch das Social Network schülerVZ von massivem Datendiebstahl betroffen. Netzpolitik.org schreibt am Freitag unter dem Titel “Datenleck bei SchülerVZ”

Aus anonymer Quelle wurden uns Listen von zahlreichen SchülerVZ-Nutzern zugeschickt. Ein Datensatz umfasst mehr als eine Million Datensätze mit den Feldern Profil-ID, Name und dazugehörige Schule samt ID. Ein kleinerer Datensatz zeigt detailliertere Informationen mit den Feldern Profil-ID, Name, Schule samt ID, Geschlecht, Alter und Profil-Bild (Plus dazu gehörigem Link auf Bild) an.

Mit den Listen lassen sich einfache Datenabfragen erstellen wie ”alle Schüler aus Berlin”, oder ”alle Schülerinnen im Alter von 13, die in Siegen wohnen samt Bild und ihrer Schule”.

schülerVZ wurde 2007 als Ableger von studiVZ gegründet und gehört wie dieses zur VZnet Netzwerke Ltd., die sich im Besitz der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck befindet. Laut dem Internet-Informationsdienst Alexa liegt schülerVZ unter den meistgenutzten Websites in Deutschland audf Platz 21, noch vor Portalen wie MySpace (Platz 22) oder T-Online (Platz 25).

SchülerVZ ist dabei ein Social Network, das ausschließlich Kindern und Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren zur Verfügung steht. Umso unverständlicher ist es, dass die Datenschutzverantwortlichen bei Holtzbrinck weiterhin diesen unverantwortlichen Umgang mit personenbezogenen Daten (unserer Kinder) durchgehen lassen. Auf schülerVZ liest man hilflose Beschwichtigungen eines “Christoph S.”, aber keine Entschuldigung bei den tausenden Nutzern, deren Daten gestohlen wurden.


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Die Zahl der täglichen Benutzer von schülerVZ ist laut Google Trends zwar seit Mitte 2008 fallend, liegt aber immer noch bei über einer Million Kinder und Jugendlicher pro Tag.

Der Verlag Georg von Holtzbrinck gehört zu den deutschen Verlagen, die sich bereits früh in Web 2.0 und Social Media engagierten. Viele dieser Engagements waren jedoch nicht erfolgreich, so das 2008 gestartete und nach einem Jahr eingestellte Nachrichtenportal Zoomer.de, das seine Zielgruppe völlig verfehlte.