Bloggende Politiker gibt es auch in Deutschland. Bestes Beispiel ist für mich Michael Neumann, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Hamburgischen Bürgerschaft. Da findet man alles, was man von einem bloggenden Politiker nicht nur im Wahlkampf erwartet: Terminankündigungen, Videocasts, MMS aus dem Parlament, übersichtlich zusammengestellte Pressemitteilungen und an manchen Tagen bis zu fünf Postings. Eine richtige “Rampensau”, dieser Hamburger, wenn ich das am Rosenmontag mal so salopp sagen darf.
Der Gegenentwurf dazu ist für mich das Blog des CDU-Fraktionschefs Friedbert Pflüger im Berliner Abgeordnetenhaus. Langeweile pur. Eine Woche nach der Hessen- und Niedersachsenwahl ist das Pflügerposting dazu immer noch der letzte Beitrag auf dem Blog.
Zwei Besonderheiten hat Pflügers Blog dennoch: Erstens sind Trackbacks deaktiviert, was imho von einem Verständnisproblem für die Wirkmechanismen von Blogs spricht. Zweitens hat Pflügers Blog sogar ein eigenes Watchblog: Das rote Blog von Hausmeister Pachulke.
Mein Fazit: Pflüger könnte sich von Neumann durchaus einiges abschauen, wenn er nicht nur Trolle auf sich ziehen will. Blogs leben von Authentizität, bei Pflüger sucht man aber sogar Selbstverständlichkeiten wie eine Biographie des Autors oder ein Kontaktformular vergeblich.
P.S. Den besseren Webmaster hat Neumann übrigens auch: Valentin Tomaschek, der weitere erfolgreiche Politikerblogs betreut.