Networking fängt nach der Kontaktbestätigung erst richtig an

Ein Interview mit Steffen Klaus, suXess24

Steffen KlausSteffen Klaus ist Speaker und Experte für Networking. Dabei hat er sich besonders auf die Möglichkeiten der Onlinevernetzung spezialisiert. Mit seinen Vorträgen und Seminaren fasziniert er die Teilnehmer und führt sie in ein neues Zeitalter der Vernetzung im Netz.

Kennengelernt haben wir uns – wie könnte es anders sein – bei einem Networking-Event.

Karl-Heinz Wenzlaff: Hallo Steffen, du bist Experte für die Nutzung sozialer Netzwerke im Web. Was macht Social Networks für dich und für deutsche Internetnutzer so wichtig?
Steffen Klaus: In Zeiten der Globalisierung ist es wichtig, die Entscheidungsträger schnell und effizient zu finden. Früher nutzte man dazu unter anderem das Branchenbuch und persönliche Kontakte. Heute ist es möglich, mithilfe von Social Networks weltweit in Echtzeit vernetzt zu werden. Früher galt das Internet als reine Informationsplattform, heute wird es von den Nutzern selbst gestaltet, das sogenannte Web 2.0. Früher sprach man von Beziehungsmanagement, heute spricht man von “Networking” und hier setzen meine Seminare an. Netzwerke werden immer wichtiger für den beruflichen, privaten und geschäftlichen Erfolg. Die Zugehörigkeit zu einem Netzwerk entscheidet über unsere Zukunft.
Karl-Heinz Wenzlaff: Ein Schwerpunkt deiner Arbeit liegt in Seminaren und Coaching zur XING-Nutzung. Was ist das Besondere an XING, verglichen mit anderen Social Networks?
Steffen Klaus: Meine Kontakte habe ich früher in Outlook gepflegt, dabei habe ich mich immer gefragt, was sind die Kontakte meiner Kontakte. Hier setzt XING an und zeigt mir die Kontakte meiner Kontakte auf, das empfinde ich als etwas Besonderes.
Karl-Heinz Wenzlaff: Was bedeutet “Networking” über die Nutzung von Social Networks hinaus für dich?
Steffen Klaus: Viele vernetzen sich zwar online, doch dann passiert meistens nichts mehr und man verliert sich aus den Augen. Networking endet nicht mit einer Kontaktbestätigung, sondern da fängt es erst richtig an. Und genau hier setzen meine Seminare an. Wie schafft man es, die richtigen Kontakte zu knüpfen, diese einfach zu pflegen und XING effizient dafür zu nutzen? Der persönliche Kontakt ist durch nichts zu ersetzen, deshalb ist es wichtig diese Beziehung auszubauen, den anderen über die gemeinsamen Interessen kennenzulernen und zu schauen ob es Synergieeffekte oder Kooperationsmöglichkeiten gibt. Die wichtigste Frage sollte zu aller erst sein: Was kann ich für den anderen tun? Und nicht: Was kann er für mich tun.
Karl-Heinz Wenzlaff: Du führst XING-Seminare an vielen Orten in Deutschland, Österreich und in der Schweiz durch. Weshalb kommen die Teilnehmer in deine Seminare? Übrigens: 39% der Xing-Mitglieder sind weiblich. Kannst du das aus deinen Seminaren bestätigen?
Steffen Klaus: Bei mir ist die Quote etwas besser, ich würde auf 50/50 tippen. Das Motiv der Teilnehmer ist es, XING intelligent und vor allem effizient für ihre Netzwerkarbeit einzusetzen. Dabei dient XING als zusätzliches Modul für das heutige moderne Networking.
Karl-Heinz Wenzlaff: Welche Fragen bringen die Teilnehmer am häufigsten mit?
Steffen Klaus: Wie mache ich eine erfolgreiche Kontaktanbahnung? Wie gehe ich auf Kontakte zu?
Karl-Heinz Wenzlaff: Du führst auch Online-Seminare zu XING-Themen durch. Welche Vorteile hat das für die Teilnehmer und wie läuft das technisch ab?
Steffen Klaus: Dieses Onlinecoaching mache ich mit bis zu 2 Teilnehmern mithilfe einer Multimediakonferenz. Alle Teilnehmer können auf ihrem Bildschirm das Seminar mitverfolgen und gleichzeitig selbst alles ausprobieren. Außerdem kann ich mich ganz individuell auf die Teilnehmer einstellen. Verbunden sind wir dann über Telefon, dadurch ist das Seminar sehr interaktiv.
Karl-Heinz Wenzlaff: Der Teilnehmer muss also nicht unbedingt das allerschnellste DSL haben?
Steffen Klaus: Nein, diese Konferenz ist sogar mit Modemzugang möglich.
Karl-Heinz Wenzlaff: Wenn Fragen beim Onlineseminar offen bleiben, was bietest du dann an?
Steffen Klaus: Das Seminar beinhaltet einen 30-tägigen Support, bei dem mich die Teilnehmer zurückrufen oder eine Mail senden können, wenn Fragen offen geblieben sind. Meistens erkundige ich mich nach einiger Zeit noch mal bei dem Seminarteilnehmer, wie er meine Impulse umgesetzt hat.
Karl-Heinz Wenzlaff: Wo kann man sich für deine Seminare anmelden?
Steffen Klaus: Auf meiner Website, per E-Mail oder direkt per Telefon.
Karl-Heinz Wenzlaff: Ein anderes Thema: Weshalb lautet dein Motto auf XING “Nie wieder Kaltakquise”?
Steffen Klaus: Dadurch, dass ich Einsicht in die Kontakte meiner Kontakte habe, kann ich mein Netzwerk nutzen, zum Beispiel durch Empfehlungen. Oder ich beziehe mich bei der Kontaktaufnahme auf den gemeinsamen direkten Kontakt. Gemeinsamkeiten stärken das Vertrauen. Kaltakquise ist somit nicht mehr nötig.

Community Oberlausitz

Karl-Heinz Wenzlaff: Steffen, wir haben uns im vergangenen Jahr bei einem XING-Event kennengelernt, den “Berliner Köpfen”. Du bist Initiator einer eigenen Business-Community, der “Community Oberlausitz”. Erzähle uns ein wenig von diesem Club!
Steffen Klaus: Die Oberlausitz ist meine Heimat und ich dachte mir, dass ich unsere Heimat einfach ein bisschen bekannter mache. Deshalb habe ich diese Gruppe im September letzten Jahres gegründet. Mittlerweile sind es schon über 330 Mitglieder. Wir veranstalten regelmäßig Networking-Treffen bei denen sich dann die Kontakte live kennenlernen oder neue Kontakte knüpfen können.
Karl-Heinz Wenzlaff: Also große Offline-Meetings?
Steffen Klaus: Ja, ganz genau. Außerdem befindet sich die Oberlausitz im Dreiländereck (Deutschland, Tschechien und Polen). Die Gruppe wird deshalb auch mehrsprachig in Englisch und Polnisch geführt. Unter den Mitgliedern befinden sich also auch Polen und Tschechen. Dies soll dem Zusammenwachsen Europas dienen.
Karl-Heinz Wenzlaff: Sprichst du selbst Tschechisch oder Polnisch?
Steffen Klaus: Ein bisschen Polnisch kann ich schon, doch für eine barrierefreie Kommunikation reicht es noch nicht. Als Dolmetscher habe ich eine gute Bekannte, die mir bei den Übersetzungen hilft.
Karl-Heinz Wenzlaff: Auf XING gibt es sehr viele Fachforen in den XING-Gruppen? Wie findet man die richtigen Foren für die eigene Arbeit?
Steffen Klaus: Zum einen nutze ich die Gruppensuchfunktion und des weiteren sehe ich in dem Profil meiner Kontakte, bei welchen Gruppen diese angemeldet sind.
Karl-Heinz Wenzlaff: Welchen Nutzen bringt die aktive Mitarbeit in den Gruppen und Foren für dein eigenes Geschäft?
Steffen Klaus: Bei jedem Foreneintrag hinterlässt man seine Fußspuren. Somit kann man innerhalb der Gruppen immer wieder auf sich aufmerksam machen und so Besucher auf das eigene Profil lotsen.
Karl-Heinz Wenzlaff: Und damit auf die eigene Website?
Steffen Klaus: Richtig. Für die XING-Besucher habe ich eine eigene Landing-Page eingerichtet, bei der jeder XING-Besucher begrüßt wird.
Karl-Heinz Wenzlaff: Wie wird man eigentlich Gruppenmoderator bei XING? Und bringt das nochmals mehr und interessantere Kontakte?
Steffen Klaus: Gruppenmoderator wird man, wenn man eine Gruppe beantragt oder als Co-Moderatort in eine bestehende Gruppe eingesetzt wird. Für eine neue Gruppe, sollte man sich ein Thema ausdenken, das es erstens noch nicht gibt und zweitens für viele interessant sein könnte. Als Gruppenmoderator hat man natürlich eine enorme Verantwortung und es ist auch mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden. Gruppenmoderatoren genießen einen besonderen Status und dadurch sind sie besonders für andere Kontakte interessant.
Karl-Heinz Wenzlaff: Okay. Am Ende dieses Interviews die wichtigste Frage: Welche drei Tipps gibst du unseren Lesern, die mit Networken bei XING jetzt beginnen möchten?
Steffen Klaus: Tipp Nr. 1: Das eigene Profil erschöpfend ausfüllen. Networking hat immer etwas mit “Geben und Nehmen” zu tun. Besonders beim Aufbau von Netzwerken ist das “Geben” so entscheidend.
Tipp Nr. 2: Tragen Sie alle ihre Interessen ein. Die Interessen sind das Wichtigste in ihrem Profil. Interessen und Gemeinsamkeiten zu ihren Kontakten stärken das Vertrauen und das ist ganz wichtig beim Beziehungsaufbau.
Tipp Nr. 3: Immer auf Standby bleiben. Machen Sie den ersten Schritt. Gehen Sie auf Menschen zu, mit denen Sie zu tun haben wollen. Wichtig dabei: Zeigen Sie dem anderen Ihr wahres Interesse.
Karl-Heinz Wenzlaff: Steffen, vielen Dank für dieses Interview! Bis bald, vielleicht bei einem XING-Event?
Steffen Klaus: Vielen Dank für das nette Interview mit dir. Liebe Grüße an deine Leser!