Natürlich ist es nicht Pflicht – aber die Navigation von Blogs ist oft in der rechten Sidebar angeordnet. Bei klassischen Websites findet sich die Navigationsleiste dagegen meistens in der linken Spalte.
Ist das nur eine Modeerscheinung?
Oder gibt es Vorteile für die Bedienbarkeit der Seite bei rechtshändiger Navigation?
Navigation zu Unterseiten und Blogartikeln
Was wollen Sie eigentlich über die Navigation ansteuern?
Sowohl bei klassischen Websites als auch Blogs sollen Unterseiten (statische Seiten) durch die Navigation mit einem einzigen Mausklick erreichbar werden. Bei Seiten in mehreren Ebenen kann zusätzlich Übersichtlichkeit durch Auf- und Zuklappen der zweiten oder dritten Ebene erreicht werden.
Bei Blogs wird daneben oft eine weitere Navigation zu Blogartikeln eingesetzt. Das kann über Kategorien, Monatsarchive oder eine Tagwolke geschehen.
Linke Navigation
Befürworter einer linken Navigation nennen die Hauptleserichtung von links nach rechts als Argument. Das Wichtigste sollte deshalb links stehen. Dem halte ich entgegen, dass das Wichtigste einer Website natürlich der Inhalt und nicht das Inhaltsverzeichnis ist.
Der historische Grund für eine links angeordnete Navigation ist ein anderer:
Mit dem Aufkommen von Windows und dem File Manager/Explorer Ende der 1980er Jahre hatte Microsoft die Mehrheit der Computernutzer an die links angeordnete Ordnerstruktur gewöhnt. Diese war zu ihrer Zeit sehr vernünftig, da die Bildschirme maximal 640 Pixel breit waren und die Navigation auch bei kleineren Fenstern nicht nach rechts rausrutschen sollte.
Rechte Navigation
Eine rechts angeordnete Navigation bietet folgende Vorteile:
- Die Seitennavigation rückt näher an den Scroll-Balken, das andere wichtige Navigationselement, das rechts angeordnet ist.
- Rechtshänder führen die Maus nach einer Aktion meistens wieder nach rechts außen und damit nicht mehr über die komplette Breite hin und zurück wie bei linker Navigation.
- Eine rechte Sidebar steht im Quelltext immer erst nach dem eigentlichen Inhalt der Seite. Dadurch wird der wichtige Content (der Artikel) schneller geladen und steht auch für die Suchmaschinen näher zum Seitenanfang. Je näher am Seitenanfang, desto wichtiger ist ein Text aus Sicht der Suchmaschinen-Optimierung
Obere Navigation?
Ein guter Kompromiss kann eine Navigation im Header des Blogs sein, die sich auch bei vielen klassischen Websites durchgesetzt hat. Besonders Blogs im Magazin-Layout nutzen diese Variante. Ein Nachteil dieser horizontal angebrachten Navigation ist, dass bestenfalls fünf bis acht Seiten der ersten Hierarchie angezeigt werden können und man sehr schnell mit Unterseiten arbeiten muss.
Ich habe auf meinem Blog mit folgender Kombination gute Erfahrungen gemacht. Die wichtigsten Seiten der ersten Ebene (Seminare, Seminartermine, Leistungsangebot, Referenzen, Kontaktseite) kann man direkt über die Top-Navigation ansteuern. Zusätzlich biete ich eine Navigationsleiste mit allen Seiten und Unterseiten der ersten und zweiten Ebene in der rechten Sidebar an.