Gimahhot ist so etwas wie das deutsche Gegenstück zu eBay. Nein, nicht in Bezug auf den Umsatz, sondern auf die Spielregeln. Hier bieten nicht viele Käufer um ein Produkt und treiben sich gegenseitig in die Höhe. Bei Gimahhot feilscht der Käufer mit derzeit 500 registrierten Händlern, die sich gegenseitig mit Ihren Angeboten zu unterbieten versuchen, bis das Geschäft “gemacht” ist (gimahhot – althochdeutsch für “gemacht”). Das Geschäft und die Bekanntheit von Gimahhot wachsen langsam aber stetig. Die Idee hat schon Charme, aber die Deutschen sind wohl gerade erst dabei, das Feilschen zu lernen. Das Marketing von Gimahhot läuft bisher weitgehend über Suchmaschinenoptimierung. Obwohl Gimahhot in einem Markt tätig ist, auf dem die wichtigsten Keywords von Giganten wie eBay, amazon und mehreren etablierten deutschen Preisvergleichsportalen hart umkämpft sind, haben die Hamburger 2007 ein ganz gutes Weihnachtgeschäft mit 1 Mio. Euro Umsatz hingelegt. Derzeit mit 625.000 Euro vor allem aus den High Tech-Gründerfonds finanziert, will man Anfang 2009 das Break-Even schaffen.
Gimahhot hat natürlich, wie es sich für ein ordentliches Startup gehört, ein Unternehmensblog. Glaubt man Alexa, so kommen immerhin 8% der Gimahhot-Klicks über das Blog rein, eine ganze Menge für eine e-commerce Site.
Das Blog ist auf den ersten Blick solide gemacht. Unter der Haube brummt ein etwas angestaubtes WordPress 2.0, aber darauf kommt es nicht an.
Was sofort positiv auffällt: Die Autoren beim Gimmahhotblog haben Gesichter. Hier bloggen nicht nur die Geschäftsführer Fredersdorf, Lankat und Promny, sondern viele aus dem Team. Episode am Rande: Auch eine Erotikdarstellerin und Stripperin ist unter den Autorinnen, etwas, was man beim Daimlerblog eher vermisst. Insofern scheint die Passage
Wenn Du dann noch Spaß am Kickern hast und Wert auf eine lockere aber professionelle Arbeitsatmosphäre mit flachen Hierarchien und Teamgeist legst, solltest Du Dich unbedingt bewerben!
aus einem aktuellen Stellenangebot von Gimahhot keine leere Floskel zu sein.
Was auch gefällt, sind die kurzen Success Stories auf dem Blog, wie “Glückliche Kinder zu Weihnachten mit Gimahhot”. Mehr davon! Hier liegt gerade für relativ unbekannte Startups eine Chance, eine Community um das Portal aufzubauen, die bei Gimahhot bisher nicht wahrgenommen wird. Gerade die USPs von Gimahhot, die Preisflexibilität nach unten und das Feilschen um den niedrigsten Preis schreien doch geradezu nach Inszenierung im Blog. Warum nicht mal einen Feilschwettbewerb ausrufen und auf dem Blog medial begleiten? Wobei die Leser per Polling auf den Gewinner setzen könnten… mit kleinem Einlauf, großem Einlauf, Sieg und Platz. Das würde wohl besser losgehen als beim Turf in Hamburg-Horn.