Jens Schröder, Popkulturjunkie und Herausgeber der Deutschen Blogcharts, hat heute gemeinsam mit Dirk Olbertz den zweiten Teil des Blogcensus-Reports aufgelegt. Diesmal werten die “Vermesser der deutschsprachigen Blogosphäre” ihre Datenbasis nach Blogsystemen aus und kommen zu interessanten Ergebnissen.
Selbst gehostete WordPress-Installationen hatten danach Ende Oktober 2007 einen Anteil von 18,5% an allen aktiven deutschsprachigen Blogs (32.111 von 173.300 erfassten Blogs). Ein aufschlussreiches Bild ergibt sich, wenn man einmal die Anteile der Blogsysteme an allen Blogs den Anteilen der Blogsysteme an den Top 100 der Deutschen Blogcharts gegenüberstellt:
- 18,5% aller Blogs (32.111 selbstgehostete WordPress-Blogs) stellen 62% der Top 100-Blogs.
- 68,5% aller Blogs (118.783 Blogs mit 19 weiteren Blogsystemen) stellen nur 14% der Top 100-Blogs.
- 13% aller Blogs (die verbliebenen 22.406 Blogs) stellen dagegen 24% der Top 100-Blogs!
Hier ragen Serendipity-Blogs (0,4% aller Blogs mit 4 Top-100-Einträgen) und Blogger.de-Blogs (0,9% aller Blogs mit 3 Top-100-Blogs) heraus. Insgesamt aber ein deutliches Zeichen dafür, dass viele “Blogger-Communitys” wie Blogger.com und Myblog.de “im eigenen Saft” bloggen und kaum Außenwirkung erreichen.
Das liegt zum einen daran, dass unter diesen Blogs vier Typepad-/Movable Type-Blogs und zwei Textpattern-Installationen sind. Beides sind etwas anspruchsvollere Blogsysteme, die keinen Massenmarkt haben. Den Löwenteil der weiteren Top-100-Blogs bilden individuelle Lösungen, meist auf Grundlage des Open Source CMS TYPO3 oder auf Drupal-Basis.
Mein Resümee: Die Auswahl des richtigen Blogsystems kann richtungsweisend für den Erfolg eines Blogs sein. Ein indiviuell gehostetes WordPress ist eine gute Wahl, wenn man selbst das notwendige Know-How oder die richtige Unterstützung hat.