Technorati publiziert in diesen Tagen häppchenweise und nach langer Pause “The State of the Blogosphere / 2008”:
- Tag 1: Wer sind die Blogger?
- Tag 2: Das “Was” und “Warum” des Bloggens
- Tag 3: Das “Wie” des Bloggens
- Tag 4: Geld verdienen mit Bloggen
- Tag 5: Markenhersteller beginnen zu bloggen
Was noch 2007 den Anspruch einer Trendanalyse hatte, ist leider zu einer aus statistischer Sicht fragwürdigen Veranstaltung verkommen. (Ich sage das als jemand, der mathematische Statistik an der besten Uni Deutschlands studiert hat). Weshalb nun meine Kritik?
- Fehlende Kontinuität – Zeitreihenanalyse wird bei Technorati offenbar nicht mehr betrieben, man muss selbst mühsam Vergleiche zu den Vorjahren ziehen. Beispiel Postings pro Tag: Im März 2007 sprach Technorati noch von 1,4 Millionen Posting pro Tag, im Herbst 2008 sind es nur noch 900.000 tägliche Blogbeiträge weltweit. Mit der Interpretation dieser Zahlen lässt Technorati uns allein. Spekulieren kann man neben weltweit sinkendem Interesse am Bloggen auch über Wanderbewegungen zum Microbloggen (Twitter u.a.), die Entfernung von Spamblogs aus dem Technorati-Index (Technorati ist weniger spamlastig als noch vor Jahresfrist) oder einfach über sinkende Leistung und Lücken bei der Indizierung (Technorati hat sich in den vergangenen Monaten häufig für Indizierungspausen entschuldigt)
Täglich von Technorati registrierte Postings bis 2007
Täglich von Technorati registrierte Postings 2008
- Mangelnde Stichprobengröße – Obwohl Technorati neben Google vermutlich die meisten Daten weltweit über Blogs und Blogposts besitzt, präsentieren sie uns demographische Daten über Blogger und deren Einkommensverhältnisse, die aus einer Stichprobe von nur 1.290 befragten Bloggern weltweit hochgerechnet werden. Das Ganze wird hochtrabend Methodologie genannt, für die ein abgehalfterter Vice President von Yahoo verantwortlich zeichnet. Setzen, 6!