Robert Basic plant gerade ein Update seines legendären Postings “Wie man sein Blog bekannt macht” und Matthias Schwenk greift ihm schon einmal vor. Ich möchte das Thema einmal von der anderen Seite beleuchten und zeigen, wie man ein gut laufendes Blog mit Schwung gegen die Wand fährt.
Unregelmäßig posten
Blogleser sind in einem Punkt wie Zeitungsabonnenten: Sie mögen regelmäßige Zustellung. So wie Tageszeitungen, Wochenzeitschriften und Monatszeitschriften ihre Kunden an regelmäßiges Erscheinen gewöhnen, sollten Sie als Blogger einen Rhythmus einplanen. Lange Pausen können Sie durch Vordatieren oder durch Gastblogger überbrücken. Ein Blog mit wochenlangen Pausen baut keine Stammleserschaft auf.
Nach fünf Wochen kommen zwar im gezeigten Blog immer noch Besucher. Dies sind aber über 80 Prozent Besucher von Google, die kein zweites Mal kommen. Einziger Ausweg: Bloggen, bis die Finger bluten!
Kommentare abschalten
Diese Methode verscheucht nicht nur die Spammer und Trolle, sondern alle treuen Leser, die dem Blog jahrelang die Treue hielten, weil dort spannende Diskussionen stattfanden.
Im Blog in unserem Beispiel wurde am Ende der 35. Kalenderwoche die Kommentarfunktion abgeschaltet, weil Trolle überhand nahmen. Es wurde aber fleißig weiter gebloggt. Nach drei Wochen ist die Zahl der Stammleser (Returning Visitors) schon um ein Drittel gesunken, die Gesamtzahl der Besucher und die Pageloads haben sich fast halbiert.
Ausweg aus dem Dilemma: Kommentare wieder zulassen, gute Spamfilter installieren und den Rest freundlich, aber bestimmt moderieren.
Permalinks neu konfigurieren
Das ist die sicherste Methode, viel Traffic zu verlieren. Wie stellt man das an?
Nun, ich hatte auf einem meiner Blogs eine uralte Permalink-Struktur www.meinblog.de/index.php/jahr/monat/tag/postname
, noch aus Zeiten vor mod_rewrite. Bei WordPress 2.6.0 gab es damit kurzzeitig ein Problem, das mit WP 2.6.1 wieder behoben wurde. Ich hatte dennoch kurzentschlossen auf die neue Permalink-Struktur www.meinblog.de/jahr/monat/tag/postname
umgestellt. Zwar wurden Besucher mit der alten URL auf die neue weitergeleitet. Auch die Sperrung der alten URLs für die Bots und eine neue Sitemap sorgten dafür, dass nach und nach die alten Seiten aus dem Index verschwanden und durch neue ersetzt wurden.
Dennoch blieben in den kommenden Wochen bis heute fast zwei Drittel der Besucher jenes Blogs weg. Zum einen funktionieren die alten Feeds nicht mehr, so dass “Stamm-Feedleser” vermutlich garnicht gemerkt haben, dass ich auf jenem Blog noch schreibe. Zum anderen sind die Seiten unter der neuen URL in den Suchmaschinenergebnissen abgerutscht, so dass weniger Besucher über die generische Suche kommen. Mein Fazit: Nie die Permalinkstruktur bei einem gut eingefahrenen Blog ändern.
Welche Methoden kennen Sie, um ein Blog frontal zu crashen?